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Willkommen In Meiner Kleinen, Aber Feinen Welt!

  • : Unterwegs in meinem Leben!
  • : Unterwegs in wessen Leben? In meinem. Manche nennen mich Poetry Slammerin, Dichterin, Schauspielerin, Träumerin. Andere nennen mich tollpatschig, ein wenig naiv, herzensgut. Ich selbst nenne mich Daniela. Ich schreibe hier über Dinge die mich bewegt haben, bewegen oder vielleicht auch bewegen werden. Oft schreibe ich hier meine Gedanken auf, damit ich sie nicht vergesse. Manchmal sind sie nachdenklich, erheiternd oder etwas ganz anderes. Kommentiere, teile, trete mit mir in Kontakt. Ich freu mich auf dich.
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Irgendwie Mit Mir In Kontakt Zu Treten Ist Nicht Schwer

25. Dezember 2013 3 25 /12 /Dezember /2013 21:59

Bis tief in mein Knochenmark vibrierte der tiefe Glockenschlag. Im selben Augenblick drangen panikerfüllte Schreie aus der Stadt. Der Himmel hatte sich plötzlich schwarz gefärbt. Beißender Gestank erfüllte die Luft. Sie brannte in meiner Nase. Ich griff nach meinem Bogen und rannte in die Stadt zurück. Ein Reh flog förmlich an mir vorbei, als ich mich durch das Gestrüpp kämpfte. Ein Ast schlug mir ins Gesicht und riss mir knapp über der Augenbraue die Haut weg. Blut rann über meine Wange. Unbedarft wischte ich es mit meiner bloßen Hand ab. Ich durchbrach den Wald und fand mich auf der Hauptstraße zur Stadt wieder. Ich gönnte mir keine Verschnaufpause und rannte, so schnell mich meine Beine tragen konnten, weiter.

Was beim Hades ging hier vor sich? Was war es, das mein Volk in derartigen Schrecken versetzte? In der Ferne sah ich Krieger, die sich formatierten. Sie wirkten verwirrt. Wo war ihre Stärke hin? Mein Herz schlug im Takt der über’s Land hallenden Alarmglocke. Ihr tiefer Ton ließ meine Brust schmerzhaft krampfen.

Ich sah die Menschenmassen in die Stadt laufen. Bauern, die bis eben noch ihre Felder bestellten. Die wie ich, alarmiert durch das Geschrei und den Unheil verkündenden Klang der Stadtglocke zurück in die Stadt liefen, um nach ihren Familien zu sehen.

Plötzlich hörte ich das Rattern der Stadttore. Das schwere Holz knirschte über den Boden, um die Stadt sicher zu verriegeln und vor allen Gefahren zu schützen. Ich mobilisierte meine letzten Kräfte und rannte noch schneller.

„Halt!“, rief ich den Soldaten, die die Stadt verschlossen, zu. So viele Menschen waren noch nicht heimgekehrt. Obwohl der Mittag gerade verstrichen war, war es dunkel, als ob die Nacht beschloss früher hereinzubrechen. Der Spalt zwischen den beiden Toren wurde immer schmaler. Bei dem Versuch hindurch zu schlüpfen, würde ich mir alle Knochen brechen. Mein Körper wäre zermalmt. Doch solche Gedanken, dieses Zögern, konnte ich mir nicht erlauben. Ich sprang durch den letzten Spalt hindurch. Staub flog mir in die Augen, als ich mit dem Gesicht auf dem Boden landete. Kleine Steinchen bohrten sich in meine Wange und der Dreck, der in meinen noch immer blutenden Schnitt gelangte, brannte wie Feuer. Ich hustete um den eingeatmeten Staub aus meiner Lunge zu bekommen. Hinter mir schlug das eisenbesetzte Holztor mit einem ohrenbetäubenden, endgültigem Schlag aufeinander. Schrille Rufe von außen drangen über die Mauer in mein Ohr. Sie flehten die Soldaten an, die Tore wieder zu öffnen. Sie schrieen nach ihren Familien, nach ihren Kinder, die alleine und angsterfüllt in ihren Hütten warteten. Nach ihren Frauen oder Männern, deren Lippen sie augenscheinlich nie wieder berühren durften. Ich winkelte meine Beine an. Wie eine kleine Kugel kniete ich luftholend auf dem Boden. Langsam richtete ich mich auf und wischte mir den Dreck aus dem Gesicht. Beim Anblick der allgemeinen Panik, die die Stadt beherrschte, packte mich die Angst. Meine Brust zog sich zusammen. Der Schrei, der sich bereits in meinem Hals gebildet hatte, verhallte ungehört. Ich röchelte. Meine Augen waren schreckensweit geöffnet. Man konnte die blanke Angst darin lesen.

Kinder saßen weinend auf der Straße. Männer nahmen ihre Frauen bei der Hand und zogen sie in verschiedene Richtungen. Eine Frau rannte die Straße entlang. Sie rief einen Namen, aber niemand reagierte darauf. Alles lief durcheinander. Ein Mann stieß einen kleinen Jungen beiseite, als er sich seinen Weg durch die Massen kämpfte. Der Junge blieb regungslos auf dem Boden liegen. Ich wollte ihm helfen. Ihn wieder auf seine beiden kleinen Beine stellen. Ihm sagen, dass alles gut wird. Aber eine Welle der Hoffnungslosigkeit überschwemmte mich. Sie hielt mich auf dem staubigen Boden knieend fest. Das Geschrei um mich herum wurde immer lauter. Der Lärm überlagerte sich in meinem Kopf. Die Stimmen wurden immer panischer. Ich legte meine Hände auf meine Ohren und schloss die Augen. Ich wollte nichts mehr hören. Presste meine Knie, Halt suchend, in den Sand.

Kühle Finger umfassten meine Handgelenke. Eine stimme, ständig meinen Namen rufend, wurde lauter. Kristallisierte sich heraus. Jemand rüttelte mich an meinen Handgelenken. Es schmerzte. Ich öffnete meine Augen. Vor mir kniete Ioannis. Sein Mund bewegte sich. Bildete Wörter, die ich nicht begriff. Ich solle nach Hause laufen. Der Vulkan brach aus. Meine Schwester Meropi warte auf mich.

Ioannis schüttelte mich weiter. Langsam erwachte ich aus meiner Trance. Der Vulkan brach aus… Deswegen dieser brennende Geruch, die dunklen Wolken… Meropi!

Meine kleine Schwester – sie wartete zu Hause auf mich. Sie wusste nicht, dass ich es in die Stadt geschafft hatte.

„Daphné - so sag doch was!“ Ioannis schüttelte mich wieder. Ich fasste seine Hände und hielt sie fest. Wenn der Vulkan ausbrach – das war der Götter Strafe, die die Priester vorhergesagt hatten. Das war das Ende. Ganz Pompeii wäre ausgelöscht. Jeder Mann, jede Frau, jedes Kind – tot. Ich sah Ioannis tief in die Augen. Plötzlich begriff ich, was ihm schon eher bewusst war. Wir würden sterben. Kein Sterblicher entkam der Götter Strafe. Das durfte nicht sein. Ich wollte das nicht annehmen. Ich nehme mein Schicksal selbst in die Hand! Ioannis nahm meinen Kopf in seine Hände. Mit seinem Daumen zeichnete er den Schnitt nach, ohne meine Haut tatsächlich zu berühren.

„Daphné“, flüsterte er. „Lauf zu deiner Schwester. Verbarrikadiert Fenster und Türen. Versteckt euch in der hintersten Kammer. Bleibt dort, bis…“ Ioannis Stimme stockte. Bis was? „Was ist mit dir?“, fragte ich ihn mit zittriger Stimme. „Ich mache das Gleiche bei meiner Familie. Alles wird gut.“ Ioannis gab mir einen federleichten Kuss auf meine bebenden Lippen. „Wir werden uns wieder sehen. Versprochen!“ Er nahm mich nochmal in den Arm und zog mich nach oben. Dann ließ er mich auf dem Marktplatz stehen. Zu gern hätte ich ihm seine Lüge geglaubt, aber ich sah den Abschied in seinen Augen. Das Geschrei um mich herum brach plötzlich wie eine Brandungswelle wieder auf mich ein. Panik hatte Pompeii fest im Griff.

Meropi! Ich musste mich jetzt zusammennehmen. Ich musste für meine Schwester da sein. Ich rannte los. Ständig rempelte mich jemand an, aber ich kümmerte mich nicht darum. Hauptsache ich fiel nicht hin. Inzwischen war es finster, wie in der tiefsten Nacht und diese drückende Hitze ließ meine Lunge brennen. Endlich gelangte ich in das letzte Haus am Ende der Gasse. Ich stürmte hinein. Die Fenster waren bereits verhangen. Hektisch blickte ich mich um. Rief laut Meropis Namen.

„Ich bin hier.“ Aus der hintersten Kammer tönte eine leise, verängstigte Stimme. Meine Schwester saß zusammengekauert in einer Ecke. Über sich hatte sie ein Laken ausgebreitet. Ich ging auf die Knie und nahm sie fest in meine Arme. Mit ihren schmalen Händen umklammerte sie meine Schultern.

Plötzlich hörte ich schwere Schläge gegen das Dach trommeln. Der Klang erinnerte mich an Regen, aber es fühlte sich viel heftiger an. Die Schreie auf der Straße verstärkten sich. Meine Ohren schmerzten. Um Meropi zu schützen, legte ich meine Hände auf ihre Ohren. Sie flüsterte mir zu. Sie hatte Angst. Ich drückte Meropi noch fester an mich. Ich hatte auch Angst. Ich war überzeugt, dass wir sterben würden. Und ich war wütend. Meropi war zu jung. Sie sollte noch so viel erleben. „Mach die Augen zu.“, flüsterte ich. „Wenn du aufwachst, wird alles wieder gut. Versprochen.“ Meropi lächelte. Dann stürzte das Dach ein.

 

1 700 Jahre später fand man bei Ausgrabungen vom Ascheregen konservierte Körper. in einem Haus entdeckte man in der hintersteten Kammer zwei Mädchen, die sich Halt suchend und sich gegenseitig beschützend aneinander klammerten.

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11. November 2013 1 11 /11 /November /2013 21:08

Bevor ihr jetzt diesen Text lest - Lukas ist eine frei erfundene und fiktive Person. Er existiert nicht in der realen Welt!

 

Lukas betrat frühmorgens den Aufenthaltsraum und setzte sich mit allen anderen an den Frühstückstisch. In der Brötchentüte erblickte er, wie ein Körnerbrötchen eine Kaisersemmel schamlos bedrängte. „Oh nein. So lass mich doch in Ruhe. Aus uns wird niemals ein Paar werden.“, wimmerte die Kaisersemmel.

     „Du bist mein!“, flüsterte das Körnerbrötchen und seine Stimme wurde ganz tief und dunkel. Lukas konnte all das nicht mit ansehen. „Eine Jungfrau in Nöten“, rief er. Dabei schwang er sich auf sein Honigkuchenpferd. Mit klebrig-flottem Galopp ritt Lukas über den Küchentisch in die Brötchentüte. „So lasset ab von der holden Maid“, brüllte er. Dabei schwang er sich wieder von seinem Honigkuchenpferd hinab und zückte sein Brotmesser. Schwer anklagend deutete er damit auf das Körnerbrötchen. „Was willst du mit dem Dolche sprich?“, entgegnete dieser.

     „Die Maid vom Tyrannen befreien“ – „Das sollst du auf ewig bereuen.“

Das Körnerbrötchen schüttelte sich einmal kurz und dann fuhr es seine Körner aus. Spitz und scharf standen sie von seinem runden Körper ab. Lukas wusste, die Körner durfte er nicht berühren. Er würde sich an ihnen aufspießen. Ehe Lukas einen wunden Punkt am Körnerbrötchen entdecken konnte, rollte dieses mit einer mörderischen Geschwindigkeit auf ihn zu. Des Körnerbrötchens Tötungsabsichten waren überdeutlich in seinen Augen zu erkennen. Lukas konnte sich mit einem beherzten Hechtsprung gerade so aus der Bahn retten. Für die Kaisersemmel war das bereits zu viel Aufregung. Sie fiel in Ohnmacht. Doch darum konnte sich Lukas nicht auch noch kümmern, denn das Körnerbrötchen setzte bereits zu einem Gegenangriff an. Mit beiden Händen umgriff Lukas das Brotmesser und sprintete dem Körnerbrötchen entgegen. Dass Lukas sich so heftig wehren würde, damit hatte das Körnerbrötchen nicht gerechnet. Diesen kurzen Moment der Verwirrtheit nutzte Lukas und rammte sein Brotmesser tief in das Körnerbrötchen hinein. Das Körnerbrötchen kippte zur Seite, zitterte und blieb liegen. Erschöpft sackte auch Lukas auf den Boden. Die Kaisersemmel, die pünktlich zum Schlachtende aufgewachte war, hastete zu ihm. „Du hast mich gerettet!“, hauchte sie Lukas ins Ohr und nahm seine Hände in die ihren. „Oh nein! Du hast dich verletzt!, rief sie erschrocken aus, als sie den kleinen Schnitt in der Handinnenseite bemerkte. „Das ist nur ein Kratzer.“, sagte Lukas und blickte der Kaisersemmel dabei tief in die Augen. „Keine Angst Kleines. Dieses Körnerbrötchen wird dir nie etwas antun können.“

     „Oh Lukas!“ Die Kaisersemmel schmiegte sich an ihn und nahm seinen Kopf in ihre Hände. Mit ihren weichen Lippen küsste sie ihn schließlich.

 

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24. Dezember 2012 1 24 /12 /Dezember /2012 14:34

Text für die Ohren --> link


Weißt du was ich heute mit dir machen werde?

 

Eine Frauenstimme

Zart, weich und sexy.

 

Schon allein die Stimme bringt mich dazu, darüber nachzudenken,

was mein Freund mit mir letzte Nacht angestellt hat

Und ich mit ihm heute Nacht so alles anstellen werde.

 

Eine Stimme,

die hinter einem bordeuxroten Samtvorhang hervorflüstert und mich einlädt in verruchte Welten und verboten-erotische Träume

 

Dieses leise Hauchen,

dass mich an Kerzenschein und duftende Bettlaken erinnert

Das Gefühl von Seide auf meiner Haut

Wenn zarte Hände über meinen Hals bis hinunter zu meiner Hüfte streichen

 

Und Küsse

So sanft wie Federn und doch vor Begierde drängend,

dass mir der Atem stockt

 

Weißt du, was ich heute mit dir machen werde?

 

Ein Satz

Geheimnisvoll und voller Erwartung

 

Ein Satz bei dem alles aussetzt

Und mein ganzes Wesen vor Verlangen vibriert

Gespannt, angespannt

Jeder Zentimeter meines Körpers ist sensibilisiert

Spüre sofort alles intensiver

 

Wenn ich meine Augen schließe,

dann spüre ich schon, wie deine Lippen meinen Körper erkunden

Sich Gänsehaut an meinen Armen bildet

Und wohlige Schauer den Rücken hinabhuschen

So sanft und flüchtig, als wären sie nur ein Traum

 

Weißt du, was ich heute mit dir machen werde?

Nein, was?

 

Nein, was?

Eine Männerstimme die antwortet

Tief, rau

Erwartungsvoll, aufmerksam und neugierig

In Gedanken sicher nicht mehr beim jetzigen Augenblick,

sondern schon viel weiter.

Viele Kleidungsschichten weiter.

 

Wenn starke Männerhände sich jeden Knopf an ihrer Bluse einzeln vorknöpfen

Und neckisch an ihrem BH-Träger nesteln.

Sanfte Finger über ihren Rücken streichen

Und mit einem gekonnten Fingerschnipsen

Letzte Stoffbarrieren entfernen

 

Nein, was?

Eine Frage die gespannt ist wie ihr Bauch,

wenn er sie bedeckt mit seinen Küssen

 

Wenn alles um sie herum verschwimmt,

während sie gemeinsam schwimmen gehen.

Nackt.

Die Sinne gereizt

Und Leidenschaft,

die diesmal

 

Weißt du, was ich heute mit dir machen werde?

Nein, was?

Ich gehe heute mit dir…

… auf eine Reise der Lust.

 

Wenn wir uns beide gemeinsam in schwindelerregend-erregende Höhen schaukeln       

Ungeahnte Gipfel der lustvollen Ekstase erklimmen

Wenn wir gemeinsam abtauchen in ein Meer voller Gefühl

Ein Mariannengraben der Erotik

 

Nichts mehr was hier auf der Erde hält.

Völlig im Rausch der Sinne abheben

Und uns im Sinnestaumel dann doch wieder Richtung Erde begeben.

 

Gefühle, Triebe – Ein Hochgenuss

Wenn Lustgefühl und Liebe sich treffen

Du mich entzückst

Glückseligkeit meine Adern durchströmt

Wir völlig betäubt nebeneinander liegen

Fasziniert, verzaubert vom Augenblick.

 

Ich gehe heute mit dir…

Ich hänge an deinen Lippen.

Bin betört von deinem Wesen.

Begehre die Antwort, die du noch immer hinter deinen lächelnden Lippen versteckt hältst.

 

Weißt du, was ich heute mit dir machen werde?

Nein, was? (Was?!...)

Ich gehe heute mit dir, zum Toyota-Händler.


 Diese Werbung gibt es tatsächlich! Und ich mag sie nicht.

 

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24. Dezember 2012 1 24 /12 /Dezember /2012 02:37

Text für die Ohren -->link


„Daniela – ich will ehrlich zu dir sein. Lieber würde ich mir meine beiden Hände abhacken lassen, färbe mir die Haare pastellkotzgrün, schneide mir einen Irokesen und werde impotent, bevor ich mit dir eine Beziehung anfange.“

 

Mein bester Freund Lukas und ich sitzen vor unserem Lieblinscafé. Die Sonne scheint uns ins Gesicht und auf dem Tisch vor uns steht ein großer Fruchteisbecher für Pärchen, den Lukas allein verdrückt. Ich nuckle am Strohhalm meines Caramellmacchiatos. Ich nehme immer einen Caramellmacchiato. Und Lukas immer einen Fruchteisbecher für Pärchen.

Jetzt blicke ich Lukas entgeistert und auch einen Hauch empört an. Er würde bitte was? Sich die Hände und den…

Das was ein Brocken, den musste ich erstmal verdauen. Lukas bemerkte meinen Blick und kapierte anscheinend jetzt erst, welche literarisch bildhafte Aussage er mir vor die Füße geknallt hatte.

 

„Nein also so habe ich das nicht gemeint.“, beteuerte Lukas und versucht sein Ruder so schnell herumzureißen wie der arme Steuermann der Titanic bei Sichtung des Eisbergs. In diesem Fall war der nie schmelzende immer wiederkehrende und gleich aussehende Eisberg ich. Und Lukas hat sich in ein Meer aus Verwirrung und Entrüstung hineingesteuert.

 

„Nein Daniela. Pass auf. Also.“ Lukas atmet schwer ein.

„Ich kenne dich seit inzwischen sieben Jahren. Ich weiß alles über dich…“

 

Ich blicke Lukas noch unverständnisvoller an und ziehe dabei eine Augenbraue skeptisch nach oben. Naja zumindest versuche ich es, doch die zweite Augenbraue geht immer automatisch mit, wodurch ich aussehe wie eine bekiffte Eule.

Alles über mich zu wissen war also ein Grund nicht mit mir zusammen zu sein. Nett.

 

„… und in diesen sieben Jahren habe ich einfach gelernt wie wertvoll du bist. Du bist etwas Besonderes. Vor allem für mich. Und unsere Freundschaft ist so unglaublich außergewöhnlich, dass ich sie für nichts auf der Welt auf’s Spiel setzen würde. Du verdienst einen Mann, der dich liebt und verehrt und küsst und festhält. Bei uns würde das nicht funktionieren. Ich… das… Verstehst du was ich meine?“

 

Hoffnungsvoll starrt Lukas mich an. Ich finde es super, wenn ich ihn mit einem einzigen kleinen Kommentar so dermaßen aus der Fassung bringen konnte. Sein blick wird dann immer ganz unsicher und er versucht mir die Sachlage zwischen uns zu erklären.

Wie wenn man einer Vierjährigen zeigt wie sie ihre Schuhe binden muss. Nicht dass jetzt Missverständnisse aufkommen. Ich wollte nichts von Lukas. Also nicht mehr. Aktuell. Zu diesem Zeitpunkt. Vorher schon. Und nachher auch noch mal. Aber zu diesem Zeitpunkt nicht. Und trotzdem kam ich ins Grübeln.

 

Wieso bin ich immer „nur“ die beste Freundin? Die Saufkumpeline. Eine, mit der man Fußball schauen konnte, ohne dass der erste Satz beim Anpfiff war „Oh mein Gott! Der Manuel Neuer, der ist ja echt total knuffig! Und Schweini erst! Ich wird ja ganz wuschig.“

Jetzt mal ehrlich. Muss das sein? Ich meine… Hallo – Am Spielfeldrand steht Jogi Löw! Mit diesem leicht verschmitzten Grinsen und diesem unschuldigen Gesichtsausdruck. So wie mein kleiner Bruder früher, nachdem er mit meinen Barbies das Texas-Chainsaw-Massaker nachgestellt hat.

 

Aber zurück zum Thema.

Wieso bin ich immer „nur“ diejenige, zu der man immer kommt, wenn man ein Problem hat? Meine Kumpels erzählen mir immer, wie eiskalt sie von der Frau ihrer Träume in der letzten Nacht abserviert wurden. Und ich sitze ihnen dann gegenüber und denke immer das Gleiche.
Mensch du Idiot! Mach doch die Augen auf! So eine verdient dich doch gar nicht.

Nimm mich! Mich! MIHICH!

Aber Nein. Daniela gibt natürlich Tipps, wie man an die Discotraumschlampe rankommt. Und siehe da – die Tipps helfen. Und warum? Weil Daniela weiblich ist. Und weil Daniela weiß, dass ganz viele Frauen auf Händen getragen werden wollen. Weil Daniela das auch will.

 

Aber was soll’s. Mein Kumpel und seine Discotraumschlampe – die jetzt keine Schlampe mehr ist, weil sie mit meinem Kumpel zusammen ist und ich will, dass er glücklich ist, weswegen ich mich verbal zurückhalte und nett bin – sind glücklich.

Und ich bin es auch. Weil wieder ein Mensch mehr lacht auf dieser Welt.

Aber in meinen Augen schwimmt die Melancholie und Sehnsucht.

 

Und dann kommt dieser eine Moment. Dieser Moment in dem mein Kumpel anfängt sich Sorgen um mich zu machen, weil ich schon wieder und eigentlich überhaupt immer noch ohne Freund dastehe.

Dann kommt dieser eine Satz. Dieser Satz, bei dem ich mir meine Tussi-on-Tour-Kettensäge aus der Hosentasche ziehe, um meinem Kumpel mal zu zeigen, wie man das Texas Chainsaw-Massaker richtig nachstellt!

Er kommt auf mich zu, nimmt mich in den Arm, drückt mich ganz fest an sich und sagt: „Kopf hoch Kleine. Ich weiß, dass dich da draußen schon einer sucht. Und er wird auf dich warten. Und wenn ihr euch dann gefunden habt, dann kannst auch du wieder von Herzen lachen und lieben.“

 

AAAAHHHHHHHHHHH!

Ich will aber nicht dass da draußen einer wartet!

Ich will dass der mich hier drinnen findet!

Ich will knutschend in einer Ecke sitzen und die Welt um mich herum vergessen.

Ich will nicht die beste Freundin sein!

Ich will mit Eisbergbrocken Fußball spielen und Schweini heiß finden!

 

„Magst du was von dem Eisbecher? Ich schaff den nicht ganz.“

Lukas hält mir einen Löffel mit Erdbeereis vor’s Gesicht.

Wie? Hä? Eisbecher? Achso.

„Du schaffst ihn nicht ganz?“, frage ich Lukas verwundert.

„Nein ehrlich nicht. Ich bin echt voll für heute. Also magst du?“

Auffordernd wedelt er wieder mit dem Löffel vor meiner Nase. Eis tropft auf den Tisch. Zögernd öffne ich meine Lippen und Lukas schiebt den Eislöffel in meinen Mund.

Lukas lächelt. „Ich bin wirklich froh, dass du meine beste Freundin bist. Beste Freunde helfen einem nämlich immer dann weiter, wenn man selber nicht mehr kann.“

Mit erdbeereisverschmierten Lippen grinse ich zurück.

Ich bin eben gerne ein pastellkotzgrüner Anti-Potenz-Irokses.

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17. Dezember 2012 1 17 /12 /Dezember /2012 22:15

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Ein bisschen Glitzer

Ein bisschen Feenstaub

Ein bisschen Märchenwunderzauber

Und die Welt ist voller Liebe

 

Ein bisschen Hoffnung

Ein bisschen Glück

Ein bisschen persönliche gute Fee

Und die Welt ist voller Liebe

 

Ich stehe am Brunnen, in Lumpen gekleidet und möchte Wasser holen

Ich habe endlich zwei Menschenbeine, meine Flossen und Stimme aber verloren

Ich bin in meinem Turm, bewaffnet mit einer Pfanne und einem Chamäleon, während ich den bewusstlosen Fremden mit meinem langen, güldenem Haar am Stuhl festbinde.

 

Und dann sehe ich ihn.

Meinen Prinzen.

Er reitet auf seinem Pferd vorbei, folgt seinem bellenden Hund oder kommt einfach nur wieder zu Bewusstsein.

Mein Prinz.

Mein Prinz, von dem ich ab dem ersten Blickkontakt, Augenblick, weiß, dass er es ist.

Er ist derjenige, der mich aus allen Gefahren befreit. Für mich durch’s Feuer geht und im Zweifel eher mir, als der Versuchung der Dunklen Seite, glaubt.

Er erlegt Drachen, böse Stiefmütter und Hexen mit Oktopusarmen.

 

Ja. Er ist mein Prinz.

Mein Traumprinz

Mein Traummann.

Bei unserer Hochzeit regnet es Blütenblätter, mein Kleid is designed by „Gute Fee“ und gemeinsam fahren wir in einer Prunkkutsche, die von acht weißen, prachtvoll geschmückten Pferden - die vergessen haben, dass sie einst Mäuse waren - gezogen wird, in unsere Märchenzukunft, während das Orchester anschwillt und „The End“ über den Bildschirm flackert.


Ja. Die Liebe ist doch was Schönes.

So romantisch und rosa und irgendwie immer gleich.

Das Paar trifft sich – Es verliebt sich – Sie schweben in Gefahr – Sie trennen sich – Paar besiegt die Gefahr, einer der beiden stirbt fast – Das Böse hat aber verloren – Das Paar heiratet.

Eigentlich könnten die beiden Helden auch gleich, nachdem sie sich getroffen haben, heiraten. Dadurch spart man sich haufenweise Enttäuschung, Tränen und Nerven.

Aber Liebe erspart einem nichts.

Liebe spart nicht.

Liebe bereichert.

Ohne Liebe ginge die Jugendzeitschrift- und Frauenmagazinbranche pleite.

Ohne Liebe würde immer die Dunkle Seite der Macht gewinnen, ohne uns mit Unsterblichkeit, Reichtum oder Keksen zu ködern.

Ohne Liebe hätte ich nie die Chance gehabt, zu träumen.

 

Denn ich träumte von der Liebe.

Von der einen - Der großen - Der wahren Liebe.

Ich träumte davon, sie zu finden. Und das konnte auch gar nicht so schwer sein, denn schließlich wusste ich genau, wie die Liebe aussieht.

Liebe ist ein bisschen größer als ich, hat ziemlich dunkle Haare und ein herzerwärmendes Lachen. Er kocht gerne und gut und träumt davon, die Welt zu entdecken. Liebe ist furchtlos und kann sich deswegen auch mal gegen mich durchsetzen. Trotzdem ist er romantisch, zärtlich und trägt mich auf Händen.

Ich bin „Die Eine“ für ihn.

 

Wir heiraten an einem wunderschön-sonnigem Sommertag. Der Himmel ist blau und weiße Tauben steigen bei unserem Ja-Wort in die Luft.

Mein Brautkleid hat die Träger seitlich an den Schultern, liegt oben eng an und wird nach unten immer weiter. Wie eine Glocke. Mein Kleid is designed by „Gute Fee“.

Gemeinsam fahren er und ich dann in einem schwarzen Cabriolet, mit beigen Ledersitzen in unsere Märchenzukunft, mit Haus und Garten in einem schönen Vorort, während das Orchester anschwillt und mich die Realität einholt.

 

Ja. Die Liebe.

Liebe verursacht Enttäuschungen.

Liebe verletzt und errichtet Massengräber für meine Nerven.

Liebe bringt mich zum heulen und um den Verstand.

Liebe kann mich mal!

Und Liebe trat in den Hintergrund. Versteckte sich in einem Lebkuchenhäuschen, weit hinten in meinem Herzen und blieb dort.

 

Als eines strahlenden Sommertages Liebe den Kopf aus dem Fenster streckte und die kühle Meeresluft einatmete, bemerkte ich es kaum.

Liebe ist nicht nur ein bisschen größer als ich, sondern fast einen halben Meter und hat hellere Haare.

Er träumt nicht wirklich davon, die Welt zu erobern, sondern möchte erstmal sein Studium schaffen.

Liebe ist nicht unbedingt romantisch und eigentlich sind wir ständig getrennt voneinander.

Er trägt mich auch nicht auf Händen – wörtlich. Schließlich ist er nicht Hercules, ich nicht Meg und ich wiege auch keine 50 kg.

 

Aber Liebe trägt mich auf Händen – mit Worten.

Wenn er mir sagt, dass Liebe mit mir einfach ist. Unkompliziert wie atmen.

Wenn er schon morgens, gleich nach dem Aufwachen – wenn ich verknotete Haare habe und sich der Mascara über mein gesamtes Gesicht verteilt – sagt, dass ich die wunderschönste Frau bin, die er je getroffen hat.

 

Liebe ist furchtlos, wenn er sich ohne mit der Wimper zu zucken mit meinen IKEA-PAX-Schranktüren anlegt, um sie gerade anzuschrauben. Nach Anleitung.

Oder wenn er gemeinsam mit mir kocht und darauf vertraut, dass ich ihn nicht versehentlich mit dem großen Fleischmesser beim Zwiebelschneiden absteche.

 

In solchen Momenten weiß ich es.

Und es kann der zehnte, zwanzigste, hundertste Moment, Blickkontakt, Augenblick sein.

Liebe ist ein Traum.

Liebe bereichert.

Liebe schmerzt und verschwindet. Erscheint, wenn man es am wenigsten erwartet.

Liebe ist ein bisschen Glitzer, Feenstaub und Märchenwunderzauber in einem.

Liebe ist ein bisschen persönliche Gute Fee und Glück.

Liebe beginnt, wächst und endet mit Hoffnung.

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17. Dezember 2012 1 17 /12 /Dezember /2012 22:13

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Hey I just met you

and this is crazy

 

Der Discobeat brummt

die Tanzfläche bebt

Wände wackeln

Das Discolicht flackert

alles ist bunt

Alkohol fließt

in Massen

alles macht Spaß

 

Nichts was festhält

die Moves bewegen

Beats tragen weit

Der Abend gehört mir

Mir ganz allein

 

Körper tanzen

eng an eng

an die Bar geschoben

noch ’nen Drink bestellt

Zusammengesackt

auf dem Hocker vor Erschöpfung

 

Und dann standst du dort

am Rand der Tanzfläche

unbewegt und unbeeindruckt

Wie ein Baum im Feld

und ein Fels in der Brandung

unbewegt und unbeeindruckt

und unglaublich selbstsicher

Dir selbst bewusst,

dass du wer bist

Dass du wer bist,

der begehrenswert ist.

 

Dein Look – Mainstream

Deine Frisur – wie tausend andere auch

Doch dein Blick

fesselnd wie ein Korsett,

hart wie ein Brett
und doch weich wie Butter.
Der Gegensatz in sich
herb wie Pfeffer

und süß wie Bienenstich

heiß wie die Mittagsstunde in der Sahara

und kalt wie Tiefkühlzimtschnecken

Unmöglich dich zu durchschauen

verstehen…

Dir zu widerstehen

und um mich war’s auch schon geschehen.

 

Gefangen in deinem Blick

Verloren in deinen Augen.

Dine Augenfarbe hast?
Keine Ahnung

 

Kleine Ozeane, die sich in meinen Handflächen bilden.

Schwitzig. Nass.

Weil nervös.

 

Der Drink vor mir zittert.

Kondenswasser läuft über meine Erdbebenfinger

und während sich das Erdbeben über den Rest meines Körpers zu meinen Knien ausbreitet

Siehst du mich an.

Mir direkt in meine Augen.

Und ich bin verloren.

Gefangen von deinem Blick.

 

Mein Kniebeben erreicht Stärke Sechs.

Und jetzt grinst du mich an.

 

Stärke Sieben.

Und jetzt kommst du auf mich zu.

 

Stärke 8

und mein Drink ist leer,

obwohl ich nicht einmal genippt habe.

 

Und du stehst vor mir

Wie ein Baum im Feld

und ein Fels in der Brandung

unbewegt und unbeeindruckt und

unglaublich selbstsicher

Dir selbst bewusst,

dass du wer bist

Dass du wer bist,

der begehrenswert ist.

 

Und deine Augen, deren Farbe ich noch immer nicht weiß,

weil mein Körper bebt und nicht mehr gerade aus schauen kann,

halten mich fest,

dort wo ich bin.

Und ich bin unbewegt und beeindruckt

und unglaublich fassungslos

Und der Zettel, den du mir vor’s Gesicht hältst

macht im ersten Moment überhaupt keinen Sinn

bis deine Worte mir in den Ohren kingen
und dann in mein Hirn eindringen

So here’s my number

please call me maybe

 

______________________

Inspiriert von Kurt Hugo Schneiders "Call me maybe - Payphone - MashUp"

 

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17. Dezember 2012 1 17 /12 /Dezember /2012 22:09

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Liebe

Liebe war

Liebe ist

Liebe wird

 

Sie war ist wird

War ist wird

War ist wird

 

Immer

Vom Anfang bis zum Ende

Von Adam bis Eva

Vom Ersten Tage bis zum letzten

Until the last curtain falls

Forever

 

Was ich fühle, vermag ich nicht in Worte zu fassen

Ich versuche es nur immer wieder

Zu beschreiben

Zu erklären

Zu verstehen

 

Wahrzuhaben,

was in meinem Kopf,

in meinem Bauch,

in meinem Herzen vor sich geht

 

Versuche zu erkennen,

was es für mich bedeutet

Dich zu sehen

Zu fühlen

Zu

 

Ängste von mir zu schieben

Was passiert wenn

Wenn

Wenn

 

Liebe war, ist, wird

War ist wird

War ist wird

 

Vom Beginn der Zeit

Bis

 

Ich weiß nicht

Worauf ich hinauswill 

 

Ich weiß nicht

Was ich erkläre

 

Ich weiß nicht

Was ich verstehen will

Ob ich es verstehen soll

 

Ich weiß gar nichts

Nichts

Nichts von der Liebe

Nichts von der Ewigkeit

Nichts von

Von

Von

 

Warum sollte jeder Satz hier Sinn ergeben

Es sind doch nur Worte

Worte die beschreiben

Was man nicht beschreiben kann

Worte die erklären

Was nicht erklärbar ist

Worte, die helfen soll zu verstehen

Was niemand je verstehen wird

Niemand je verstehen wird

 

Wenn Herzen gemeinsam im selben Moment aufhören zu schlagen

Weil die Welt angehalten ist

Angehalten ist

Angehalten

Ist

 

Wenn ich nichts weiß,

nichts verstehe

nichts beschreibe

nichts fühle

 

Nichts fühlen kann

Weil es für mich

Für meinen Kopf

Meinen Bauch

Mein Herz

Zuviel ist.

Ich zu klein bin

Nur ein Teil

Ein Teil

Ein Teil der Ewigkeit

 

Ewigkeit

Und wenn der letzte Vorhang fällt

Dann

Dann

Dann

Weiß niemand mehr

Versteht niemand mehr

Wird wichtig nur noch eins

 

Liebe

Liebe

Liebe


Liebe war, Liebe ist, Liebe wird 

Vom Anfang bis zum Ende 

Liebe

Stockende Herzen

Ein Augenblick so

Ein Augenblick so verharrend, wie die Ewigkeit

Liebe

 

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Inspieriert von Christina Perri - A Thousand Years

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18. Juni 2012 1 18 /06 /Juni /2012 22:56

Der Text für die Ohren --> link


Jeden Abend liege ich in meinem Bett

 

gedankenverloren, träumend, fühlend

mit deinem Bild vor Augen.

Wie du lächelst, dich bewegst

Deine Stimme in meinen Ohren

obwohl du nicht da bist.

 

Ich spüre deine Nähe

Deine Arme, die sich um meine Brust legen

beschützend, beruhigend, zärtlich.

Wie dein Atem mir über die Wange kitzelt

ich deine Hände fest in meinen halte

obwohl du nicht da bist.

 

Wir wussten beide, dass es nicht anders geht.

Kennengelernt weit weg von zu Hause

Und doch wollten wir es versuchen

Für einen Urlaubsflirt war es zu viel

das wussten wir beide

Und doch ist es schwer.

Die Entfernung so groß.

 

Dein T-Shirt liegt neben mir auf dem Kopfkissen.

Dein Geruch zieht mir in die Nase

Es kommen all die Erinnerungen hoch

Von früh morgens aufstehen, engen Stockbetten und Küstenwache.

Von Meeresrauschen, Erdbeeren und Sandstrand.

Von Küssen, Zärtlichkeiten und einem Gefühl von Geborgenheit.

 

Facebook, Telefon und Skype sind nur ein spärlicher Ersatz.

Heutzutage kann man doch alles durch’s Internet schicken
Warum sich selbst nicht?
Wenn ich dich sehe,

würde ich am liebsten in die WebCam durch’s WLAN-Kabel zu dir kriechen,

einfach nur um dich festzuhalten.
Einfach nur um bei dir zu sein

deine Stimme zu hören
deine Nähe zu spüren
dich zu sehen!

Wie du lachst und lächelst.
Wie deine Augen strahlen, wenn du mich siehst.

 

Aber ich liege

wie jeden Abend in meinem Bett

gedankenverloren, träumend, fühlend

und wünsche mir nichts sehnlicheres,

als dich neben mir zu haben.

 

Jeder Abschied von dir fällt mir schwer.

Dann bildet sich ein Kloß in meiner Brust

und ich glaube daran zu ersticken.

Tränen rollen über meine Wangen.

Mit deinem Finger wischst du sie weg,

hältst meinen Kopf in deinen Händen und sagst

„Ohne Abschied gibt es keine Wiedersehensfreude.“

Ich küsse dich ein letztes Mal und drehe mich weg.

So schnell ich kann suche ich mir meinen Platz im Zug
und dann stehst du am Bahnsteig

und wirst immer kleiner.

Die Sehnsucht, die ich schon jetzt deinen Augen sehe

versetzt mir einen Stich

und der Kloß wird zum Fels.

 

Und dann liege ich

wie jeden Abend in meinem Bett

gedankenverloren, träumend, fühlend

und zählend

Ich zähle die Tage, Stunden bis ich dich wieder sehe.

Und es kommt mir wesentlich länger vor, als es ist.

Stunden fühlen sich an wie Tage und Tage wie Wochen.

Die Sehnsucht nach dir, verlangsamt die Zeit.

Das ist unfair, denn sobald ich bei dir bin

verfliegt die Zeit und aus Tagen werden Stunden und aus Stunden Sekunden.

Deswegen versuche ich jeden Augenblick mit dir zu genießen

Ihn in mein Herz und Hirn einzubrennen, damit ich ihn nie mehr loslassen kann.
Jeden Moment im Übermaß in mir aufzusaugen,

damit ich in „Hungerzeiten“ davon zehren kann.

 

Und nach Wochen sitze ich endlich wieder im Zug

verfluche die Bahn bei schon zwei Minuten Verspätung.

Gehe ins Bistro und wieder zurück.

Oder zehnmal unnötig auf’s Klo,

einfach weil ich nicht sitzen kann.

Sich ein Haufen Ameisen in meinem Hintern eingenistet hat.

Ich kaum zur Ruhe komme.

weil ich meinen Ruhepol ewige Wochen nicht mehr gesehen habe.

Aber ohne Abschied gibt es keine Wiedersehensfreude,

hast du gesagt.
Ich habe schon deine Stimme in meinen Ohren,

sehe dich am Bahnhof stehen

Erwartend, freudig, sehnsüchtig.

 

Die Bahn hält

ich stürze aus dem Abteil,

stolpere über die Treppen

direkt in deine Arme.

 

Und dann – abends

liege ich in deinem Bett.

genießend, entspannend, fühlend.

Mit deinem Lächeln vor Augen
deiner Stimme in meinen Ohren,

denn du bist bei mir.

 

Spüre deine Nähe

Deine Arme, die sich um meine Brust legen

beschützend, beruhigend, zärtlich.

Wie dein Atem mir über die Wange kitzelt

ich deine Hände fest in meinen halte.

 

Und dann bin ich froh

Froh, dass es mehr war als ein Urlaubsflirt

Froh, dass sich die Wochen des Wartens doch immer wieder lohnen

Froh, dass der Sehnsuchtsfelsen in meiner Brust immer wieder erklimmbar ist,

denn

Ohne Abschied gibt es keine Wiedersehensfreude.

 

 

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22. Mai 2012 2 22 /05 /Mai /2012 18:44

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Manchmal

Manchmal habe ich ein Problem,
dass aber an sich noch keines ist – aber eins werden könnte, wenn man es anspricht.
Oder ausspricht!
Aber sollte man solche Probleme wirklich aussprechen?
Schon meine Oma hat immer gesagt „Friede nährt – Unfriede verzehrt“
Und außerdem: Reden ist Silber – Schweigen ist Gold! Und schlafende Hunde soll man ja auch nicht wecken, sondern träumen lassen.
Von Katzen, Knochen und Körbchen.
Von Streicheleinheiten, Stöckchenholen und Stiefelklauen!
Nachts sind sowieso alle Katzen grau, also wäre es doch egal, ob man das Problemfass aufmacht, oder einfach zulässt.


Lässt man es zu, dann kann man dem Fass auf keinen Fall den Boden ausschlagen, so dass sich das ganze ins Bodenlose zieht. Alles bleibt schön auf dem Teppich und solange keiner abhebt und mit dem Kopf in den Wolken schwebt ist doch alles in Ordnung. Aus ungelegten Eiern schlüpfen nunmal keine Hühner! Abwarten und Teetrinken wäre auch noch so eine schöne Option, aber ich bin irgendwie eher der Kaffeetyp.


Der Hund geht zumal auch zum Knochen und nicht der Knochen zum Hund! Vielleicht sollte man es einfach drauf ankommen lassen und schauen wie sich das alles mit der Zeit entwickelt, denn kommt Zeit, kommt Rat und außerdem heilt sie Wunden und ist die beste Medizin. Genauso wie Lachen – nur wer halt nach ewigen Zeiten – also zuletzt – lacht, hat den Witz nicht eher kapiert. Und den Letzten könnten die Hunde dann auch beißen!


Langes überlegen bringt manchmal aber eben auch nichts, denn dann drehen sich die Gedanken im Kreis und man kommt auf so Dinge wie „Im Teufel steckt das Eichhörnchen – und es ernährt sich mühsam!!“ Aber wie kam das Eichhörnchen in den Teufel? Ist es ihm auf’s Dach gestiegen, den Buckel runtergerutscht und dann in den Arsch gekrochen??? Also ich würd mich dann als Eichhörnchen nicht mehr ernähren wollen – auch nicht mühsam.

Vielleicht sollte ich das Problem doch frühzeitig anpacken, denn nur der frühe Vogel fängt den Wurm… Aber irgendwie kann mich der frühe Vogel dann doch im Mondschein besuchen. Er sollte dann aber doch nicht zu früh dran sein, sondern eher spät in der Nacht, sonst scheint der Mond nicht. … …


Ach ich lass die Katze jetzt einfach aus dem Sack… JA!
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende!
Und mal ehrlich – lieber hat er den Spatz in der Hand, als dass ihm die Taube auf’s Dach kackt. Soll er doch bellen, solange er nicht zubeißt, ist alles in Ordnung.
Ich klär das! Jetzt!
Frisch gewagt ist halb gewonnen!

… … … … …


Wieso hab ich nur ein Auge auf den andern Kerl geworfen? Für ihn hätte ich mir beinahe ein Bein ausgerissen! Aber kleine Kinder spielen halt einfach gern… und Große noch viel lieber! Aber gut – die Suppe hab ich mir selbst eingebrockt, deswegen darf ich sie auch alleine auslöffeln! Wie man sich bettet, so liegt man und in der letzten Nacht war das Bett zwar watteweich, aber das Aufwachen hart! Ein gutes Gewissen ist halt doch das sanftere Kissen. Ach Daniela - Alter schützt einfach vor Torheit nicht!
Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt! Lieber würd ich mir einen Storch braten! Ich sollte aufhören aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. Wer rastet rostet! Und wer schläft, der sündigt nicht! – Dachte ich…


Egal jetzt! Komm ich über’n Hund, dann komm ich auch über’n Schwanz und im Falle eines Falles ist richtig landen alles! Auf Donner folgt Regen - Auf jeden Regen folgt Sonnenschein  und wenn nicht, ja dann gibt’s halt ne kleine Naturkatastrophe.


Neuer Anlauf… Ich sag’s jetzt…


Schatz… Ich…
trau mich nicht!


Wusstet ihr, dass man auch als Frau mit eingekniffenen Schwanz davonlaufen kann? Da ist  guter Rat echt teuer und warum säge ich an dem Ast, auf dem ich sitze?
Lügen haben aber auch kurze Beine und Kindermund tut Wahrheit kund.
Wenn ihr euch jetzt denkt – „Hey, du bist doch kein Kind mehr!“ – dann habt ihr Recht.
Aber wenn ich als Große so gern und noch viel lieber spiele, als kleine Kinder, dann sollte ich auch gern und noch viel lieber die Wahrheit sagen wollen.
Logischerweise. Völlig blödsinniger Irrsinn, aber doch in gewisser Weise logisch.


Trotzdem: Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben…
Aber Totgesagte leben angeblich länger und Unkraut vergeht angeblich auch nicht! Mit meinem Latein bin zwar ich komplett am Ende, aber wenn ich jetzt ein Blatt vor den Mund nehme, schippere ich erst recht auf dem falschen Dampfer!


Deswegen - Auf in den Kampf! Auge um Auge – auch wenn ich nur noch eins anzubieten hab. Das andere hab ich dem Anderen hinterhergeworfen! Und Zahn um Zahn! Es wird Zeit Zähne zu zeigen!

Und so steh ich also, nachdem die letzten Ratten das sinkende Schiff verlassen und ich noch ewig rumgeiert habe letztendlich doch vor meinem jetzt Ex-Freund – der übrigens ein umweltbewusster Restaurantfachkritiker ist - und ja…


Im Krieg ist jedes Schlupfloch ein Bunker – und sei es die Höhle des Löwen!
Lange Rede, kurzer Sinn - Ich hab die Beziehung ungefähr so beendet:
Du Schatz – also – es wird ja nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird und also weißt du, Liebe geht durch den Magen und macht deswegen nur blind und nicht irgendwie geschmackstod. Chilli, Ingwer und so Zeug sind ja auch ganz natürliche Liebesputschmittelchen. Und also – was die Bäuerin nicht kennt, frisst sie manchmal vielleicht doch, weil sie halt neugierig ist. Oft ist es ja auch so, dass sie erst Appetit beim Essen bekommt und du kochst einfach echt nicht so toll und liegt nicht einfach die Würze in der Kürze? Zuviele Köche verderben bekanntlich auch den Brei! Man kann nicht immer Schwein haben, sondern muss gelegentlich in den sauren Apfel beißen! Kopf hoch, Darjeeling - Andere Mütter haben auch schöne Töchter und es schwimmen viele Fische im Teich, solange er aufgrund der Klimaerwärmung noch nicht ausgetrocknet ist.


… … …

Stille

… … …


Er schaute mich an…
Mit einem derart durchdringenden Blick
Ich hoffte inständig Totgeschaute leben auch länger, weil Unkraut ging bei diesem Blick sofort ein!
… …


Mein Freund stierte mich weiter in Grund und Boden. Er hatte schon förmlich Stielaugen!
Ich wurde währenddessen nicht nur einen Kopf kürze, sondern schrumpfte in ganzer Länge in mir zusammen, bis ich letztendlich in meinem bodenlosen Fass versank.
Und dann sagte er nur eins zu mir:
Rache ist Blutwurst!

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