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Willkommen In Meiner Kleinen, Aber Feinen Welt!

  • : Unterwegs in meinem Leben!
  • : Unterwegs in wessen Leben? In meinem. Manche nennen mich Poetry Slammerin, Dichterin, Schauspielerin, Träumerin. Andere nennen mich tollpatschig, ein wenig naiv, herzensgut. Ich selbst nenne mich Daniela. Ich schreibe hier über Dinge die mich bewegt haben, bewegen oder vielleicht auch bewegen werden. Oft schreibe ich hier meine Gedanken auf, damit ich sie nicht vergesse. Manchmal sind sie nachdenklich, erheiternd oder etwas ganz anderes. Kommentiere, teile, trete mit mir in Kontakt. Ich freu mich auf dich.
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Irgendwie Mit Mir In Kontakt Zu Treten Ist Nicht Schwer

15. November 2014 6 15 /11 /November /2014 00:45

Der erste Film über den ich geschrieben habe fiel unter das Genre Horror. Ein Genre, welches ich nicht mag, da Kunstblut oft die spärliche Handlung verdeckt. "5 Zimmer, Küche, Sarg" ist auch ein Horrorfilm - eine sogenannte Horrorkomödie und ich habe sie mir aus drei Gründen angesehen.

1. Mir hat der Titel gefallen.

2. Ein Freund hat den Film gesehen und fand ihn gut.

3. Ein paar Mädels und ich wollten mal was gemeinsam machen und dachten Kino wäre doch ganz nett.

 

Ich nehme das Fazit und die Empfehlung für den Film mal gleich vorne weg.

Seht ihn euch an. Bitte! Macht es einfach! Der Film ist so cool gemacht, das muss man einfach erlebt haben.

 

5 Zimmer Küche Sarg (Originaltitel: What we do in the shadows) ist eine neuseeländische Horrorkomödie, geschrieben von Jemaine Clement und Taika Waititi, die sowohl Regie geführt, als auch selber mitgespielt haben. Der Film handelt von vier Vampiren, die zusammen in einer WG in Wellington leben. Da gibt es zum einen Viago, den Romantiker und Virtuosen und auch die Mama von allen, der sich um alles kümmert und die "flat meetings" (ich habe den Film in der Originalfassung gesehen) organisiert. Außerdem hat er eine große Liebe, wegen der er eigentlich nach Neuseeland gereist ist. Diese große Liebe ist inzwischen irgendwas knapp an die 100 Jahre alt. Vladislav ist der Zweitälteste wurde gebissen, als er 16 war. Seitdem hat er sich nicht mehr verändert. Er konnte sich mal in Tiere verwandeln, allerdings hat das mit dem Gesicht immer nie so geklappt. Auch im Hypnotisieren war er Meister, bis er eine Niederlage gegen "Das Biest" einstecken musste. Im Mittelalter hatte er viele Menschen gefoltert, deswegen hieß er auch "Vladislav, der Stecher". Im Englischen "Vladislav, the poker". Was glaubt ihr, wie der sich gefreut hat, als er Facebook entdeckte. Deacon ist der jüngste der vier Vampire und der Rebell unter ihnen, was man auch daran merkt, dass er seit fünf Jahren kein Geschirr mehr gespült hat, was sich in seinen Augen für einen Vampir auch nicht gehört. Der älteste (über 800 Jahre) ist Petyr. Er hat die anderen gebissen, so dass er wahrscheinlich nicht mehr allein sein musste. Petyr spricht kein einziges Wort. Im ganzen Film nicht. Er schaut nur. Aber das sehr eindrucksvoll. 

Es bestehen also die klassischen WG-Charaktere. Die Mama, der etwas Komische mit den tiefen Abgründen, der Chaot/Rebell und der, der nie etwas sagt, man sieht ihn kaum, weil er sein Zimmer nicht verlässt, aber jeder weiß das er da ist.

 

Der Film ist aufgebaut wie eine Dokumentation. Ein menschliches Kamerateam - die Kameramänner trugen alle Kruzifixe um den Hals - begleitete die Vampire die ganze Nacht. So beginnt das Spektakel an einem Tag abends um sechs Uhr, als Viago erwacht, aus seinem Sarg schwebt und die Allnacht beginnt. Natürlich steht beim WG-Treffen das ungespülte Geschirr auf dem Plan. Aber diese Nacht gehen die Vampire, außer Petyr, der bleibt immer in seinem Zimmer, aus und machen Party. In einer Vampirkneipe trifft sich Deacon mit Jackie, seiner menschlichen Dienerin, die den Vampiren Besorgungen erledigt, putzt und Deacon verspricht ihr im Gegenzug das ewige Leben. Besorgungen verstehen sich in erster Linie unter Beschaffung von Menschen, am liebsten Jungfrauen. Und so kommt auch der Neue, Nick, in die Vampir-WG. Petyr hat ihn gebissen und Nick hat sich verwandelt. Ganz einfach.

Durch Nick kommt allerdings auch Stu, ein Mensch in das Vampirhaus. Das ist erstmal gegen die Regeln, aber Stu ist okay. Wir mögen Stu. Stu kann bleiben. Stu arbeitet als Informatiker bei einer Computerfirma (Irgendas mit Geodatabase, ich hab davon keine Ahnung) und bringt etwas Moderne in das leicht angestaubte, dezent altmodische Leben der Vampire.

Wenn es Vampire gibt, dann muss es natürlich auch Werwölfe geben. Allerdings sind die Werwölfe hier "Fairwölfe", die keinem Menschen schaden wollen, bis zehn zählen und ruhig aus- und einatmen, damit sie sich nicht verwandeln und bei Vollmond an Bäume ketten damit sie niemandem weh tun können. Ja blöd, dass Snape schon tot ist, sonst hätte er ihnen einen Wolfsbanntrank brauen können.

 

Über die Handlung der Dokumentation möchte ich gar nicht mehr erzählen, den ich denke diese Infos reichen völlig aus. Aber warum genau sollte man sich diese Doku der besonderen Art eigentlich ansehen? Weil der Film durch Witz, Charme und ganz normalen Alltag herzlichst besticht und begeistert. Man schließt Deacon, Vladislav, Viago, Nick und vor allem Stu und Petyr so sehr ins Herz, dass man sie gar nicht mehr gehen lassen möchte. Jedes Tief geht nah, jede Normalität für Vampire wird als nützlich und irgendwie knuffig aufgenommen. Man erlebt hautnah, welche Probleme es macht, wenn man ein Opfer blöderweise direkt in die Halsschlagader beißt. Das ganze Zimmer sieht aus wie Sau! Da legt man doch mal lieber ein paar Zeitungen und Handtücher unter. Das Schöne ist allerdings auch, das Vampire als ganz normale Menschen dargestellt werden. Sie haben ihre Ängste, Probleme und Sorgen. Neben all dem Twilight-Hype der umging, ist das ein wirklich menschlicher Vampirfilm. Vampire lieben und Vampire trauern. Tatsächlich finden sie auch das ewige Leben nicht so wirklich erstrebenswert, denn Familie, Freunde, Bekannte, Verwandte alle müssen sterben. Entweder, weil sie auf einen enorm großen Nagel gefallen sind und sich daran gepfählt haben, weil ihre Gedärme nach einem Werwolfangriff am Baum kleben oder es ist einfach das Alter. Und dann vergisst du alles und kannst nicht mehr pissen.

 

Insgesamt dauert der Film eineinhalb Stunden, was auch sehr angenehm ist. Ich hatte schon lange keinen Film mehr besucht, bei dem ich irgendwann nicht auf die Uhr gesehen habe. "5 Zimmer Küche Sarg" wird nicht künstlich in die Länge gezogen, sondern lebt von dem, was eben gerade passiert. Es ist zwar ein sehr spezieller Humor, der diesen Film trägt, aber er ist lieb. Das bisschen Kunstblut, das da spritzt, macht die Szenen nur umso absurder. Und seien wir mal ehrlich - eine Dokumentation über eine Vampir-WG mitten in Wellington, Neuseeland zu drehen, ist tatsächlich ene verdammt gute Idee. Allein das rechtfertigt den Kinoeintritt.

 

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Das ist ausdrücklich meine Meinung zum Film! Ich weiß wie schwierig es ist etwas zu produzieren, das allen gefällt und ich bin auch keine Filmkritikerin oder sonst irgendetwas. Allerdings rede ich gerne über Filme und freue mich deswegen, wenn mir jemand seine eigenen Ansichten schreibt.

Links findet ihr einen Link, wie ihr mich auf Facebook erreichen könnt oder ihr hinterlasst euren Senf am Ende des Artikels.

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